Ansicht des Kultur- und Heimathauses
Ansicht des Kultur- und Heimathauses © Dietrich | Untertrifaller Architekten

Stadt Blankenberger feiern die Feste, wie sie fallen. Sie sind gesellig und mitteilsam, sie wollen gemeinsam was erleben und gerne auch von sich und ihrem Ort erzählen. Den zentralen Platz, an dem all das geschehen kann, wird es bald geben: das neue Kultur- und Heimathaus (KHH).

Beste Lage

Der zentrale Anlaufpunkt sowohl für Stadt Blankenberger wie auch für touristische Besucher soll in Zukunft außerhalb der historischen Stadtmauer – also vor den Toren des Ortes – liegen? Ist das nicht ein Wiederspruch? Keineswegs! Der Standort des KHH auf dem Areal des alten Feuerwehrhauses ist die erste Wahl in Sachen Erschließbarkeit, Erreichbarkeit und Besucherlenkung. Der große Vorteil: Das KHH als „Ankerattraktion“ wird fußläufig über eine neue Treppe in wenigen Schritten vom Katharinenturm sowie vom dortigen Parkplatz erreichbar sein. Das entlastet den alten Ortskern. Weitere Parkplätze sollen unmittelbar am Gebäude angelegt werden. Auch das Highlight eines jeden Besuches von Stadt Blankenberg kann unmittelbar von hier aus starten: der Spaziergang um die historische Stadtmauer.

Kluger, sympathischer Auftritt

Im öffentlichen Wettbewerb hatte sich das Münchner Architekturbüro Dietrich | Untertrifaller durchgesetzt, und das aus gutem Grund: Der Entwurf fügt sich in die örtlichen Gegebenheiten ein, protzt nicht, trumpft nicht auf und hat doch ein ganz eigenes Standing. Der Trick: Die Architekten stellen einer quer positionierten überdachten, aber ansonsten offenen „Kulturscheune“ vier weitere, leicht versetzt unmittelbar aneinandergefügte scheunenartige Gebäude fast rechtwinklig gegenüber. Jedes dieser fünf Gebäude (zzgl. einem angegliederten, unterirdischen Archiv) erfüllt eine eigene Funktion. Klares Konzept, klare Sortierung. Und: Der zwischen beiden Komplexen entstehende Hof kann ebenfalls für Veranstaltungen genutzt werden.

Standort und Grundriss des Kultur- und Heimathauses
Standort und Grundriss des Kultur- und Heimathauses

Bei den Baustoffen setzen die Architekten auf die Materialien, die auch in der natürlichen und historischen Umgebung dominieren: Naturstein, Holz, Schiefer sowie großzügige Glasflächen. Das Ergebnis: ein harmonisches, sympathisches und damit absolut nahbares, klar gegliedertes Ensemble. Eine neue „Gute Stube“ für Stadt Blankenberg.

Vielseitige Nutzung

Manchmal steckt mehr drin, als man glaubt: Das clevere Raumkonzept des KHH vereint eine Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten und Funktionen:

  • Veranstaltungsräume
  • Caféteria
  • Tourismus-Information
  • Ausstellungsräume
  • Archiv
  • Lehrgarten

Teilbarer Veranstaltungsraum

In der warmen Jahreszeit wird die „Kulturscheune“ der größte Veranstaltungsraum des neuen KHH sein: eine überdachte aber offene Fläche mit Platz für 150 Zuschauer – nutzbar für kleinere Open-Air-Aufführungen, Performances, Workshops, aber auch für Ausstellungen oder als überdachter Picknick-Raum. Dieser offene Bereich grenzt unmittelbar an den großen Hof und kann auch als dessen Erweiterung dienen.

Das ganze Jahr über können die zwei Säle im Veranstaltungsgebäude genutzt werden, die insgesamt 150 qm Grundfläche vereinen. Ausgestattet mit einer Ton- und Lichttechnik sowie mit einem Lagerbereich. Der in zwei Säle teilbare Veranstaltungsraum und die Kulturscheune sind aber auch und vor allem für die Vereine im Dorf da: für gesellige Treffen, Vereinsversammlungen und mehr.

Der Clou: Die Langseite des Veranstaltungsraumes lässt sich zur angrenzenden Cafeteria hin öffnen. Das bietet im wahrsten Wortsinn nochmal ganz neue Perspektiven für die Kombination aus Event und Gastronomie.

Caféteria und Touristen-Information

Hier lässt es sich leben, lässt sich ein Päuschen einlegen, Informationsmaterialien aus dem Besucher-Informationszentrum studieren, die Ortsbesichtigung, die Wanderung oder Fahrradtour entweder planen oder schon Revue passieren lassen. Ganz praktisch: Unmittelbar ins Foyer integriert ist die Tourismus-Information als zentrale Anlaufstelle für alle Besucherinnen und Besucher. Hier gibt’s Reiseführer, Audioguides und natürlich aktuelle Tipps für Streifzüge durch den Ort oder das Umland, zu Übernachtungsmöglichkeiten oder zum gastronomischen Angebot in Stadt Blankenberg. Und natürlich das eine oder andere Stadt Blankenberg-Souvenir.

Besucherinformationszentrum mit Ausstellungsflächen

Rund 170 qm stehen als flexibel bespielbare Ausstellungsräumlichkeiten zur Verfügung. Hier ist der Platz für eine Dauer- sowie für Wechselausstellungen. Exponate, Schaubilder und Videoinstallationen machen die Ortsgeschichte erlebbar und dienen zur Vorbereitung eines Rundganges. Und im Gegensatz zum Turmmuseum, das als historisches Gebäude nicht barrierefrei sein kann, wird die Ausstellungsfläche
im KHH barrierefrei sein. Auch die Informationen sollen für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sein.

Plan und Visualisierung des Lehrgartens. © faktorgruen || Landschaftsarchitekten

Der Apfel fällt nicht weit …

Kein Wunder, denn der neue Lehrgarten – ein eigenes Vorhaben im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts – wird unmittelbar neben dem Areal des KHH angelegt. Wie wurden früher Obst und Gemüse angebaut, überhaupt: Welches Obst und Gemüse wurden denn angebaut? Hier lernt man es. Im Lehrgarten sollen nicht nur alte Sorten ihren zweiten Frühling erleben, sondern auch historisch belegte Methoden der Gärtnerei und der Landwirtschaft. Das ist nicht nur für Hobbygärtnerinnen und -gärtner interessant, sondern auch für die nächste Generation. Besucherinnen und Besucher werden eingeladen sein, sich durchaus auch einmal selbst die Hände schmutzig zu machen, zu pflanzen, zu jäten – und gerne
auch zu ernten.

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